Dies alles können ernst zu nehmende Anzeichen für eine Kiefergelenkerkrankung sein.
Bei den meisten Menschen sind die Kaubelastungen nachts signifikant höher als am Tage. Durch diese immense Belastung kann es zum Abnutzen der Zahnhartsubstanz und zur Traumatisierung der Kiefergelenke kommen.
Dies führt wiederum zu weiteren Fehlbelastungen der Kiefergelenke und der Zähne. Durch dieses Wechselspiel Knirschen, Pressen, Stress, Fehlbelastungen, Schmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit kann das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigt werden.
Es treten zum Beispiel Ohren- und Kopfschmerzen, Migräne, Nacken- und Schulterschmerzen und Verspannungen auf. Es kommt zu einem fortschreitenden Verlust von Zahnhartsubstanz und zu einem Verlust der ursprünglichen Bißhöhe. Im Extremfall werden die Zähne bis auf das Zahnfleisch abgenutzt.
Je früher der Patient mit derartigen Beschwerden behandelt wird, desto besser und einfacher ist die Therapie.
In den meisten Fällen reicht eine klinische Untersuchung und eine Modellanalyse aus. Gegebenenfalls werden ausführliche Untersuchungen notwendig. Nach Auswertung der Unterlagen werden spezielle Schienen im Labor angefertigt und angepasst. Durch das regelmäßige Tragen werden nicht nur die Zähne vor weitere Abrasion geschützt, sondern es werden auch die Kiefergelenke geschont und entlastet. Die Schienen sollen möglichst viel getragen werden. Auf jeden Fall während der Nacht.
Bei fortgeschrittenen Fällen sollte die Zahnhartsubstanz wieder aufgebaut werden. Dies kann gegebenenfalls mit Hilfe von Füllungen, Veneers, Inlays, Teilkronen, Kronen oder Teilprothesen erfolgen.
In den meisten Fällen kommt es bereits nach dem Eingliedern einer relativ einfachen Schiene zu einer deutlichen Verbesserung der geschilderten Beschwerden. Bei fortgeschrittenen massiven Problemen, die oft mit Schmerzen in anderen Bereichen (Nacken, Schulter, Wirbelsäule, Becken, Beine) einhergehen, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Orthopäden, Osteopathen, HNO -Ärzten, Kieferorthopäden und Physiotherapeuten notwendig.